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Die Historie von Ornellaia ist vergleichsweise jung und deshalb schnell erzählt. 1981 gründete Marchese Ludovico Antinori das Gut in Bolgheri, einem damals relativ neuen Weinbaugebiet an der Küste. Gepflanzt wurden jahrelang keine einheimischen Sorten, sondern ausschließlich Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot mit dem Ziel, den Weinen aus Bordeaux Konkurrenz zu machen. Erst später kam ein wenig Sangiovese hinzu.
Ludovico Antinori, kein einfacher Mann, legte Wert auf Unabhängigkeit. Mit seiner Familie lag er über Kreuz. Die Gründung von Ornellaia war denn auch nicht etwa eine strategische Investition, abgestimmt mit den Plänen des großen Handelshauses Antinori.
Marchese Ludovico war vielmehr tief beeindruckt vom Erfolg seines Freundes Mario Incisa della Rocchetta, berühmter Rennpferdezüchter, Naturschützer – das Gebiet Bolgheri wurde auf seine Initiative 1959 das erste WWF-Schutzgebiet Italiens – und Begründer des Sassicaia.
Was dieser konnte, traute Ludivico Antinori sich selbst auch zu. Die Tenuta di Ornellaia wurde zu einem mustergültigen modernen Weingut. Das Cabernet-basierte Flaggschiff Ornellaia und der Merlot Masseto gehören zu den großen Rotweinen der Welt, darüber herrscht unter Weintrinkern kein Zweifel. Die Tenuta di Ornellaia umfasst 91 Hektar Weinberge, von denen 76 Hektar in Produktion stehen. Ludovico Antinori verkaufte das Gut zwischen 1999 und 2002 an den kalifornischen Großwinzer Robert Mondavi. Der gab 50 Prozent an das Florentiner Weinhaus Frescobaldi weiter. Als 2005 Mondavi von Constellation Brands übernommen wurde, erwarb Frescobaldi auch den Rest der Anteile.
Wie sich das Gut in den kommenden Jahren entwickeln wird, wagt derzeit niemand zu sagen. Das Team auf dem Gut ist hoch qualifiziert und bestens motiviert, daran wird kein Entwicklungsplan scheitern, aber die Weinberge benötigen hohe Investitionen, um auf den allerneuesten Stand gebracht werden zu können.